HOCHSTAPELEI IM MITTELALTER

In der europäischen Geschichte hat es seit der Antike (zum Beispiel mit dem falschen Kaiser Nero) und bis in die Neuzeit (die falsche Zarentochter Anastasia) immer wieder Pseudofürstlichkeiten gegeben, denen es mit krimineller Energie gelungen ist, Anhänger und Anhängerinnen zu gewinnen. Insbesondere das 13. und 14. Jahrhundert scheinen für das Auftreten falscher Fürsten besonders anfällig gewesen zu sein.

Der emeritierte Berner Geschichtsprofessor Rainer Schwinges hat aus der Vielzahl der Fälle drei Beispiele ausgewählt, die in den erwähnten Jahrhunderten grosses Aufsehen erregt hatten: Der falsche Graf Balduin von Flandern und Kaiser von Konstantinopel (1225), der falsche König und Kaiser Friedrich II. von Staufen (1284/85) und der falsche Markgraf und Kurfürst Waldemar von Brandenburg (1348/1350).

Professor Schwinges wird auf gewohnt unterhaltende Art der Frage nachgehen, welche Ziele die falschen Fürsten verfolgten und wie es ihnen gelingen konnte, mit ihren Geschichten das Publikum zu täuschen.