GEFÄLSCHTE BERNER HANDFESTE

Über diese und andere Fälschungen im Mittelalter

Die «Handfeste», auch «Freiheitsbrief » genannt, war im Mittelalter das wichtigste Dokument jeder Stadt: Ihre Verfassung und gleichzeitig ihr Gesetzbuch. Ausgestellt wurde sie vom jeweiligen Stadtherrn, zum Beispiel den Zähringern. Gerne hätten die Bürger aber mehr Rechte und Freiheiten gehabt, als ihnen der Stadtherr zugestehen wollte. Deshalb lag die Versuchung nahe, die echte Handfeste durch eine «verbesserte» Version zu ersetzen …
Neue wissenschaftliche Forschungsmethoden haben zutage gebracht, dass die auf 15. April 1218 datierte Handfeste der Stadt Bern effektiv eine Fälschung ist. Wer aber war damals in der Lage, ein solches Dokument zu fälschen? Was wurde mit der Fälschung bezweckt, und warum flog der Schwindel nicht auf? Kamen Fälschungen häufig vor? Diese und andere Fragen wird an den Krimitagen der Geschichtsprofessor Rainer Christoph Schwinges beantworten.